MTB-Frohnstetten 2011

Mountain-Bike-Event
Frohnstetten im Schmeiental
17. Sep. 2011


Inmitten der Schwäbischen-Alb in Frohnstetten findet dieses anspruchsvolle Mountain-Bike-Event statt. Zur Auswahl stehen hier 2 Streckenlängen mit 34km (750Hm) und 61km (1350Hm). Bei der langen Route wird der größte Teil der kurzen Strecke ein zweites mal durchfahren.
 


Rennbericht:

Etwa 10 Tage vor diesem Ereignis wurde ich aufgrund eines Zeitungsberichtes auf die Veranstaltung aufmerksam. Ich musste erstmal in der Karte nachschauen, wo der Ort Frohnstetten genauer liegt. Nachdem ich den Zeitungsartikel und weitere Infos gelesen habe, wurde mein Interesse immer größer.

Dieses Mountain-Bike-Event findet dieses Jahr zum 3. Mal statt und die Teilnehmerzahl ist noch im Wachstum. Die Anzahl der FahrerInnen ist mit ca. 150 - 180 noch im moderaten Rahmen, bei anderen Rennen ist schon mal von der doppelten Zahl und mehr auszugehen. Ich meldete mich, aufgrund der unsicheren Wetterlage für den Samstag, auch erst am Morgen vor dem Start an bzw. nach. Nachdem ich von den Gegebenheiten der Strecke nichts wusste, entschied ich mich erstmal für die Kurzdistanz.

Der Start war für 11:00 Uhr festgesetzt. Bis 10:00 Uhr bin ich noch im Auto gesessen und habe dem Regen zugeschaut. Allmählich wurde es von Westen her heller und es hörte kurze Zeit später auf zu regnen. Die Sonne kam auch kurz danach zum Vorschein und schon bei der Startaufstellung war schönster Sonnenschein mit warmen Temperaturen angesagt. Somit konnte man mit kurzem Trikot ohne weiteres loslegen.

Nachdem ich von der Streckenführung keine Ahnung hatte wusste ich somit nicht, wie es nach der nächsten Kurve weitergeht. Nur anhand von Streckenplan und Höhenprofil konnte ich mir ungefähr vorstellen, was einen alles erwarten könnte.

Nach dem Start ging es erst mal über die Teerstraßen durch das Wohngebiet und nach einer kurzen Runde (ca. 1,2km) durch Start/Ziel vorbei. Anschließend fuhr man nach einer längeren Bergabstrecke erstmals in den Wald hinein. Dort wurde es gleich richtig ungemütlich, denn der Waldweg war richtig dreckig und nass. In kurzer Zeit waren Brille, Fahrer und Rad voller Dreck, ähnlich wie beim Engelcup. Ich ließ mich davon nicht irritieren und fuhr gleich mal richtig mit Tempo den kommenden leichten Anstieg hinauf. Nach etwa 2km ging es nach einer scharfen Rechtskurve erstmals anständig den Berg hoch. Der Weg war hier allerdings gut zu befahren und griffig. Als man aus dem Wald herauskam ging es wieder zurück in Richtung Start/Ziel und man durchfuhr nach ca. 16 Minuten zum 2. Mal den Bereich. Für die Zuschauer und Fotografen ist das vorallem interessant.

Anschließend ging es wieder den Berg hinunter und den dreckigen Waldweg von vorhin nochmal entlang. Aus der vorherigen Fahrt wusste ich mittlerweile wie und wo es lang geht. Am Ende des leichteren Anstiegs ging es jetzt allerdings links runter und nicht mehr rechts hoch. Die Abfahrt links runter wurde noch extremer wie vorher der Waldweg war. Dort war die Strecke in richtig schlechtem Zustand, steil und rutschig. Einmal musste ich aus den Pedalen raus um einen Ausrutscher zu vermeiden. Der klebrige Dreck machte sich an den Reifen fest und streifte sich anschließend am Rad ab. Nach etwa 200m war es dann vorbei und es ging wieder normal weiter.

Die Schaltung und der Rest der Radtechnik hat davon glücklicherweise nichts abbekommen und es funktionierte alles bestens. Jetzt ging es erstmal auf normalen Wegen weiter bergauf und bergab. Nach etwa 3km kam nochmals so ein Abschnitt mit schlechtem Untergrund. Dort hat sich beim langsamen Abfahren auch ein dünner Ast zwischen Rahmen und Hinterrad eingeklemmt und streifte fürchterlich. Ich musste darauf hin sogar stehen bleiben, vom Rad steigen und das Holz entfernen.

Nach diesem Abschnitt ging es dann einige Kilometer auf guten Waldwegen, mit angenehmen Steigungen, bergauf und bergab weiter. Am höchsten Punkt war auch eine Verpflegungsstation, bei der ich mir während der Fahrt einen Becher mit Flüssigkeit mitnahm. Die Trinkflasche am Rad war derart voller Dreck, das ich sie lieber im Ständer ließ.

Anschließend ging es flach dahin oder auch leicht den Berg hinunter. Dort hatte man etwas Zeit sich zu erholen und die Beine zu strecken. Am tiefsten Punkt der Strecke angekommen ging es schon wieder hinauf.

Dort erwartet den Fahrer den schwierigsten Teil der Strecke. Man biegt von dem gut befestigtem Waldweg in einen schmalen Trail (18% Steigung) ab. Die Beschaffenheit ist ähnlich wie beim Engelcup nach der Radlerherberge. Die beiden vor mir fahrenden Radler, darunter die schnelleste Frau im Feld, stiegen vom Rad und gingen zu Fuß. Ich ließ es mir nicht nehmen und versuchte so weit wie möglich zu fahren, auch wenn es extrem kraftraubend war. Der Grip war überraschend gut und es lief ohne durchdrehende Räder den Berg hoch. Die Wegbeschaffenheit wurde dann wieder etwas besser. Die Länge des gesamten Anstiegs liegt bei ca. 2km und am Ende kommt nochmal eine Steigung von 20%. Anhand des Höhenmessers wusste ich, jetzt ist man auf dem Niveau wie Start und Ziel und es müsste bald vorbei sein.

So war es auch dann, weil kurz darauf kommt man wieder auf den Weg, den man in der ersten Waldrunde nach dem Start gefahren ist. Jetzt waren es nur noch ca. 1,5km und man hat die Strecke geschafft. Einen direkten Verfolger hatte ich nicht, der war ungefähr eine halbe Minute hinter mir. Eine gute Minute Vorsprung hatte eine Gruppe von 6 - 7 Fahrern, die aber nicht mehr einzuholen waren. Dafür waren die Kraftreserven ausgeschöpft.

Im Ziel angekommen konnte ich in der Kurzstrecke den 20. Gesamtplatz von 86 Wertungen erreichen. In der Altersklasse Jg. 71 - 52 belegte ich sogar den 8. Platz von 39 Teilnehmern. Der Abstand zum Drittplazierten lag bei exakt 3 Minuten!

Im Zielbereich erholte ich mich erst mal bei ausreichend Flüssigkeit, Banane und Kuchen. Anschließend wurde das Rad gesäubert und ich ging unter die Dusche.

Für mich war es ein erfolgreicher Tag mit einem schönen Ergebnis. Nachdem auch das Wetter noch gut mitgespielt hat, war der Spaßfaktor noch höher. Auf jeden Fall werde ich mir den Termin im nächsten Jahr schon mal vormerken.


Ergebnisliste: www.rv-frohnstetten.de